Bericht aus Berlin
Tag 1: Am Morgen des 01.11.2023 traf sich der 11te Jahrgang an der Bushaltestelle des Gymnasium Munster. Dort standen 2 Reisebusse bereit, mit denen wir die Fahrt nach Berlin starteten. Nachdem wir einige Stunden gefahren waren und einige Staus überstanden hatten, kamen wir an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen an, wo wir eine sehr interessante Führung von einem Zeitzeugen durch das ehemalige Stasigefängnis erhielten. Er informierte uns über die schrecklichen Geschehnisse und Abläufe in der Anstalt.
Dabei zeigte er uns inhumane Zellen, in denen Gegner des kommunistischen Systems während der Untersuchungshaft inhaftiert waren. Im Anschluss fuhren wir zur Jugendherberge, wo die Zimmer eingeteilt und bezogen wurden. Dort hatten wir auch die Möglichkeit zu Abend zu essen, wobei diese nicht von allen genutzt wurde. Den Rest des Abends konnten wir den Bereich um die Jugendherberge herum erkunden und uns ausruhen. Auch einige spannende Partien UNO und Kicker waren möglich, bis die Zimmerruhe um 22 Uhr eintrat.
Tag 2: Am zweiten Tag unserer Berlinfahrt besuchten wir am Vormittag das Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Nach der Führung durch das Denkmal bestand die Möglichkeit die Ausstellung unter dem Denkmal zu besuchen. In dieser Ausstellung wurde die Geschichte der Judenverfolgung gezeigt und man konnte insbesondere verschiedene Geschichten von Juden sehen und Abschiedsbriefe an Familien lesen. Im vorletzten Raum wurden kurze Biografien aller sechs Millionen Opfer vorgetragen, das Anhören würde insgesamt etwa sechseinhalb Jahre dauern.
Am Nachmittag waren wir im Bundestag und konnten uns im Plenarsaal einen Vortrag über die Aufgaben und Funktion der unterschiedlichen Organe des Bundestages anhören. Im Anschluss hatten wir ein Gespräch mit dem Sekretär von Lars Klingbeil und konnten ihm Fragen bezüglich Politik in unserem Wahlkreis und auch ganz Deutschland stellen. Zum Schluss erkundeten wir die Glaskuppel vom Bundestag und genossen einen fantastischen gar atemberaubenden Ausblick auf Berlin.
Nach dem Besuch des Bundestages hatten wir die Möglichkeit Berlin allein zu erkunden. Das hieß für viele shoppen und auch essen in der Mall. Natürlich durfte auch das perfekte Foto vor dem Brandenburger Tor nicht fehlen.
Für manche war es am Ende des Tages eine Herausforderung, allein wieder zur Jugendherberge zurückzufinden. Letztendlich kamen alle wieder in der Jugendherberge an und wir ließen den Abend gemeinsam ausklingen.
Tag 3: Am letzten Tag unserer Berlinfahrt fuhren wir nach der Zimmerabnahme in zwei getrennten Gruppen zum Haus der Wannsee-Konferenz und zum Dokumentationszentrum Topographie des Terrors. Im Haus der Wannsee-Konferenz konnten die Schülerinnen und Schüler einschneidende Eindrücke von der Planung zur gezielten Vernichtung der jüdischen Bevölkerung im 3. Reich sammeln. Die Schülerinnen und Schüler durften das Haus der Wannsee-Konferenz erkunden, wodurch sie viele lehrreiche und interessante Informationen sammeln konnten. In der einen Stunde, die sie dort verbracht haben, konnten sie viele Dokumente, wie zum Beispiel alte Briefe der Regierung aus der Zeit besichtigen. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre, da es den Besucher/innen bewusst wurde, welche geschichtsverändernden Beschlüsse dort getroffen wurden.
Die zweite Gruppe fuhr ins Innere von Berlin, zum ehemaligen Standort des Gestapohauptamtes, welches im damaligen NS-Regierungsviertel steht. Es gab eine sehr große Sammlung an Informationen, Dokumenten, Karten und Relikten alter Zeiten. Außerdem waren Zeitzeugen-Berichte von ehemaligen Häftlingen im Gestapohauptamt zu Verhören und der Behandlung der Häftlinge vorhanden. Neben vielen Informationen im Inneren des Hauses gab es auch noch Informationen im Außenbereich, welche entlang der Berliner Mauer zu finden waren.
Die Gruppen trafen sich nach den Veranstaltungen in Berlin an der Henning-von-Tresckow Kaserne in Geltow/Potsdam zusammen. Soldaten gaben den Schülerinnen und Schülern in Kleingruppen Führungen auf der Gedenkstätte -Wald der Erinnerungen - für die gefallenen Soldaten der Bundeswehr. Dort waren die Originalehrenhaine aus den Feldlagern in den Einsatzländen errichtet. Jeder im Auslandseinsatz gefallene Soldat der Bundeswehr wird dort an den Stelen geehrt. Außerdem können Bäume im angrenzenden Waldstück von den Hinterbliebenen zum Trauern genutzt werden.
Nach den sowohl interessanten, aber auch bedrückenden Geschichten der gefallen Soldaten traten die Klassen die Rückfahrt nach Munster an. Gegen 19:00 Uhr trafen die Klassen wieder am Gymnasium ein.
Auch wenn es zwischendurch anstrengend war und man die ganzen Geschehnisse so schnell gar nicht verarbeiten kann, hatten wir 2 ½ sehr lehrreiche und bereichernde Tage, die einen zum Nachdenken anregen und uns noch länger in Erinnerung bleiben werden.
Text: 11b, Fotos: Mirjam Hamm