Mit Tüte Popcorn bei Shakespeare im Theater
Theater-AG des Gymnasiums Munster präsentiert “Ein Sommernachtstraum” und begeistert mit schauspielerischem Talent
Mit dem Stück „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare hat die Theatergruppe des Gymnasiums Munster nicht nur die Geschichte von Theseus und Hippolyta erzählt, sondern auch die Beziehungskultur der heutigen Zeit auf die Bühne gebracht.
In Athen herrscht große Aufregung. Herzog Theseus will mit seiner Verlobten Hippolyta eine pompöse Hochzeit feiern, muss zuvor jedoch seinem alten Freund Egeus helfen. Dieser ist wütend auf seine Tochter Hermia, die partout nicht Demetrius heiraten will. Demetrius ist der Mann, den ihr Vater für sie ausgewählt hat. Sie liebt jedoch bereits Lysander und verweigert die Hochzeit mit Demetrius. Doch nicht nur die Menschen haben es in Sachen Liebe zu kämpfen. Auch Oberon und Titania, König und Königin der Elfen, haben eine handfeste Ehekrise, die alles durcheinanderwirbelt. Die Natur, das Elfenreich und die Menschen geraten aus dem Gleichgewicht – das Chaos scheint perfekt. Sie alle wandeln durch eine Nacht, die alles verändern wird.
Die Theatergruppe des Gymnasiums unter Leitung von Christine Moyrer hat die klassische Komödie in moderner Form neu interpretiert, der Kunst einen eigenen, persönlichen „Touch“ verliehen und die Sprache sowie den Inhalt für alle Zuschauerinnen und Zuschauer zugänglich gemacht.
Die Menschen haben es zu etwas Besonderem gemacht
Für sie steht fest: „Es sind die Menschen, die es besonders gemacht haben“. Marie Pieper, im Stück die Elfenkönigin Titania, und Niklas Helmke, auf der Bühne der Elfenkönig Oberon, haben das Originalstück über Wochen hinweg in Unterstützung von Moyrer umgeschrieben und es „zu ihrem Stück gemacht“, wie Pieper betont. Sie alle haben sich ihren eigenen Charakteren angenommen und in die zunächst nur auf Papier gebrachten Szenen das nötige Leben gebracht.
„Ein Sommernachtstraum“ behandelt nicht nur eine Vielzahl an zwischenmenschlichen Beziehungen und ihren zahlreichen Facetten, sondern auch die Beziehung zum eigenen Selbst. Es bildet die damalige aber auch unsere heutige Gesellschaft und die darin zu findenden Persönlichkeiten ab und lässt die Grenzen zwischen der Moderne, dem Unrealen, den Mythen und der ländlichen Welt immer weiter ineinander verschmelzen. Es zeigt sowohl die Auswirkungen von Eifersucht und Missgunst auf das Miteinander als auch die der bedingungslosen Liebe als treibende Kraft. Über die Szenen hinweg werden die Charaktere auf ihrem Weg zu mehr Treue, Ehrlichkeit, Vertrauen und Respekt begleitet. Der “Traum” zeigt Wege aus der gesellschaftlichen Norm heraus auf und lehrt auch die Relevanz des Selbstwertes und der Emanzipation. Klar ist: Trotz der vielen Unterschiede und Diskrepanzen sowie jeglichem Groll und jeder Hürde findet das wieder zusammen, was zusammengehört.
Mit viel Charme und zahlreichen Anekdoten, einer Menge schauspielerischem Talent und einer Prise Weisheit konnten die Schülerinnen und Schüler das Publikum für sich gewinnen und die Besucher ab und an zum Schmunzeln bringen. Für szenische Musik und eindrucksvolle Beleuchtung sorgten Mitglieder der Theater-AG und der TechnikAG von Matthias Looff. Zahlreiche Schülerinnen und Schülern, Freunde und Familie sowie „alte Hasen“ des Kollegiums und der Schülerschaft haben sich in der Aula versammelt, um sich die imponierende Komödie „live“ anzusehen. Die Schülerfirma unter der Leitung von Martin Sommer sorgte dabei mit Kuchen, Pizzaschnecken, Softgetränken und Popcorn für die passende Atmosphäre und schaffte ein gemütliches „Kino-Feeling“.
Text und Fotos: Sandra Kopa (Jg.12)