Sommerkonzert 2023
Für den jetzigen Abiturjahrgang bedeutet dieser Abend ein Stück weit Abschied nehmen. Das diesjährige Sommerkonzert des Gymnasiums Munster stand ganz unter dem Motto „Selbstliebe, Zusammenhalt und Mut“. Mit der Liederauswahl für das musikalische Programm erzählen die Schülerinnen und Schüler, insbesondere aber die Abiturenten, ihre eigene Geschichte. Eine, die von Ehrgeiz, dem Aufstehen nach einem jeden Niederschlag und dem Weg zum eigenen Selbst handelt. Das hat auch das komplexe Stück „Daft Punk” von Pentatonix gezeigt, welches das Oberstufen-Ensemble trotz der vorerst für die Sänger sehr utopischen Vorstellung „sehr gut gemeistert hat”, wie die Abiturientin Berit Wesenberg betont. Es gehe aber auch darum, den persönlichen Ort des Geborgenseins zu finden und Spaß im Leben zu haben, so kündigt der Abiturient Lennart Hoffmann das Lied „Sweet Home Chicago” von The Blues Brothers an.
Was sich immer wieder bemerkbar macht: Die Corona-Pandemie ist an den Schülern nicht vorbeigegangen. Wie die Mitglieder des Oberstufen-Ensembles immer wieder betonen, war ihre Schulzeit mitunter aufgrund des herrschenden Weltschmerzes oft von Verzweiflung und Einsamkeit geprägt. Mit dem Lied „Sign of the times” von Harry Styles wollen sie darauf aufmerksam machen, wie stark äußere Umstände eine Person prägen können. Diese seien heutzutage oft negativ, etwa beim Nachrichtenschauen. „Es geht darum, dass wir immer mit allem klarkommen werden”, so das Fazit, das die Musiker aus ihrer Erfahrung für sich ziehen. Musikalische Leiterinnen zu Tränen gerührt Schon jetzt liegt ein Gefühl der Melancholie und Sehnsucht in der Luft. Die von der Big Band, dem Oberstufen-Ensemble, dem Musikkurs und den Happy Voices gespielten Lieder zeichnen die Höhen und Tiefen ab, durch die der dreizehnte Jahrgang während der Schulzeit gemeinsam gegangen ist. Wie der Schüler Oskar Grube dem Publikum erzählte, habe das Ensemble die Liederauswahl im Winter vergangenen Jahres getroffen. Über die tiefgründigen Lieder hinaus gehe es auch um „Sommerfeelings und die Sehnsucht danach, die wir Ende letzten Jahres hatten”, so Grube.
Für den Schulleiter Oliver Krüger ist dies das erste Sommerkonzert, seit er das Amt im vergangenen Jahr bekleidet hat. Nach den Verabschiedungen der Real- und Hauptschüler in den vorherigen Stunden, sei das Sommerkonzert des Gymnasiums der „krönenden Abschluss des Tages”. Nachdem das Konzert im letzten Jahr nur für ein ausgewähltes Publikum bestimmt war, ließ sich am vergangenen Freitag kaum ein freier Platz in den Sitzreihen finden. Zahlreiche Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde suchten das Gymnasium auf. Sogar ehemalige Absolventen besuchten die Aula, um das emotionale und persönliche Konzert voller Melancholie, Freude und Dankbarkeit nochmals erleben zu können. „So gut war es selten”, stellte ein Besucher fest und lobte den Auftritt der Musiker. „Ohne die musikalischen Ensembles wäre die Schule eine andere”, sagte Monika Ellenberg, Leiterin des Oberstufen-Ensembles und der Big Band. „Wir haben hier echt einen guten Job – wegen euch, aber auch wegen uns”, richtete sich Ellenberg zunächst an die Musiker und anschließend an die Leiterin der Happy Voices und des Chores Melanie Looff, den Leiter der Technik-AG Matthias Looff und den Leiter der Schülerfirma Martin Sommer. Sie alle hatten das Sommerkonzert gemeinsam mit den Schülern geplant und auf die Beine gestellt. Die Schüler, die nun seit vielen Jahren eng mit Looff und Ellenberg zusammenarbeiten, führen eine jahrelange Tradition weiter: Mit den Liedern „Everglow” von Coldplay und „Seasons of Love” aus dem Musical Rent rührten die Abiturienten ihre jahrelang an ihrer Seite stehenden Begleiterinnen zu Tränen. „Am Ende ist ja nun immer die Frage, ob man glücklich oder traurig ist über alles, was vergangen ist”, so die Saxophinspielerin Fenja Crone. Mit dem Finalstück „September” von Earth, Wind and Fire konnte sich die Abiurientin, die bereits seit neun Jahren musikalisch in der Schule aktiv ist, einen Traum erfüllen. Auch die Happy Voices beeindruckten: Fünftklässlerin Awesome Ugwvaniy traute sich trotz Krücken für ein Solo auf die Bühne und begeisterte mit „Anyone for you” von Georg Ezra.
Text und Fotos: Sandra Kopa (11a)