Berlinfahrt 11. Jahrgang
Der 11. Jahrgang begab sich auf eine kurze, aber intensive Bildungsreise nach Berlin. Das Programm war eng gesteckt, dafür erwarteten die SchülerInnen allerdings interessante Einblicke und kompetente GesprächspartnerInnen aus und in den Schaltstellen der deutschen Politik.
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So besuchten wir das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium, wo wir von Referenten empfangen wurden und aus erster Hand Informationen über die Arbeitsweise und die vielseitigen Aufgabenbereiche dieser Ministerien erhielten. Dabei sahen sich einige SchülerInnen vor allem nach dem Vortrag über den Arbeitsalltag von MitarbeiterInnen des Auswärtigem Amtes bereits in der späteren Rolle von DiplomatInnen, irgendwo in einem fernen Land. Natürlich ging es in den Gesprächen aber auch um aktuelle politische Themen, wie beispielsweise den Krieg in Syrien und den (vielleicht oder ganz sicher doch [nicht] bevorstehenden) Brexit.
Der Besuch des Bundestages wurde eingeleitet von einem Treffen mit Lars Klingbeil (MdB, Generalsekretär der SPD), der uns im Paul-Löbe-Haus empfing und den SchülerInnen in einem einstündigen Gespräch erklärte, wie er sich einst von Munster aus in die Welt der Politik aufmachte, um die Gesellschaft, in der wir leben, ein Stück weit nach seinen Vorstellungen mitzugestalten. In lockerer Gesprächsatmosphäre wurden auch hier die großen und kleinen Themen besprochen, die momentan die Welt bewegen; nicht zuletzt die Frage, ob das „Welcome“ oder der „Kater“ heute noch immer eine Rolle im Leben Jugendlicher spielen.
Einen durchaus kritischen Blick auf den Einfluss von Verbänden auf die Politik eröffnete uns die Stadtführung der Organisation „LobbyControl“, wo uns vermittelt wurde, dass Lobbyismus – im Sinne von Politikberatung – an sich nichts Verwerfliches, sogar notwendig sei. Allerdings müsste die Zusammenarbeit von Politik und insbesondere Unternehmensverbänden transparenter gestaltet werden. Auch das Ungleichgewicht der Kräfte zwischen einzelnen Lobbygruppen sei ein Problem, da finanzstarke Unternehmensverbände die Politik leichter beeinflussen könnten als beispielsweise Umweltverbände.
Neben dem umfangreichen politischen Programm war es auch ein Ziel, einige Facetten der Stadt Berlin kennenzulernen. So sorgte eine abendliche Spreefahrt für Entschleunigung im hektischen Großstadtalltag und unser Hostel vermittelte mit seinem alternativen Shabby Chic schonmal einen Vorgeschmack auf studentisches Leben in der Großstadt. Während allerdings einige SchülerInnen die Chance nutzten, abends in den Lokalen des Friedrichshainer Kiez mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen und Berliner Spezialitäten zu verköstigen, zeigten sich andere dann doch eher skeptisch und machten sich vergeblich auf die Suche nach dem altbekannten goldenen M oder griffen auf die mitgebrachte Erbsensuppe aus dem heimischen Fleischereifachgeschäft zurück.